Eviva espana – Olé
Spanien? Ja Spanien, wir haben es wirklich geschafft, für uns fühlt sich das so toll an.
Eine sehr kleine Zeltwiese haben wir uns letzte Nacht mit einem netten holländischen Radlpaar geteilt, die schon zwei Wochen länger als wir unterwegs sind und in Eindhoven gestartet sind.
Wir kennen und lieben ja die Berge, die Pyrenäen sind doch noch mal was ganz anderes. Und auch wenn wir nur am Rande der Pyrenäen entlang gefahren sind, hat uns das noch mal sehr begeistert.
Knappe 10 km nach unserem Start ging es von Frankreich nach Spanien. In einem kleinen Bergdorf haben wir kurz gehalten um ein Foto zu machen und da riefen uns drei Radlfrauen hinterher mit vielfältigen Sprachangeboten und wollten uns interviewen. Sie entpuppten sich als drei Journalistinnen die in ihrer Freizeit zusammen eine Tour machten. Anfangs waren wir ein wenig unsicher als die Handykamera auf uns gerichtet war und wir von unserer Reise und Reiseplänen und dem Tandem berichteten. Unsere Skepsis löste sich, als sich herausstellte dass sie wirklich sehr interessiert und empathisch waren.
Dann setzen wir unsere Fahrt fort. Auf den pistenähnlichen Wegen haben wir schon mehrfach Wasserfurten durchqueren müssen. Dann kam jedoch eine Wasserfurt die uns so tief erschien dass wir da nicht mehr durchfahren können ohne einen technischen Schaden an unserem Fahrrad anzurichten. Kirsten ging vorweg und stand als bald fast knietief im Wasser, mit Strömung! Somit stand fest, fahrender Weise kamen wir da nicht durch. Das bedeutet alles abpacken, Anhänger abkuppeln und alles einzeln rübertragen und (dem Gerhard zum Gruße:) die Montage erfolgt in umgekehrter Weise zur Demontage😉. Während wir gerade dabei waren alles abzupacken, kamen genau diese drei Frauen wieder. Sie hatten ihre Gravelbikes schnell geschultert und es war selbstverständlich für Sie, dass Sie sofort mit anpackten und uns halfen unsere Sachen rüber zu tragen. So entstand auf einmal ganz viel Spaß, Vertrautheit und weitere persönliche Geschichten und gleichfalls sogar die Gelegenheit für den ein oder anderen Schnappschuss.

Besonders außergewöhnlich war das Treffen mit den drei Frauen genau an dieser Stelle, weil ansonsten die Strecke heute teilweise sehr einsam war.
Unser anfänglicher Wunsch für den heutigen Tag war, möglichst weit zu kommen, so dass wir morgen vielleicht schon Barcelona erreichen können. Durch diese Aktion und ähnliche Ereignisse mussten wir unsere Pläne jedoch über den Haufen werfen und wir haben uns am frühen Abend auf ungeplante Quartiersuche begeben. Dies erwies sich jedoch als recht schwierig, da die Campingplätze an denen wir vorbei fuhren und einen Blick reinwerfen konnten völlig überfüllt waren und wir bei festen Unterkünften nicht sicherstellen konnten, dass wir unser Pino und Muli gut und sicher unterstellen konnten. Letztendlich sind wir per Zufall an einen etwas abseits gelegenen Campingplatz geraten der sich als absolut idyllisch herausstellt. Nun sitzen wir bei Bier und Wasser und schauen auf die Kulisse des Platzes und fantasieren, dass das die richtige Kulisse für die Neuauflage von Winnetou, Old Schatterhand und Nscho-tschi hier ist🤭.