Was uns momentan zu schaffen macht, sind die jetzt schon extrem hohen Temperaturen und die stickigen, warmen Nächte und wir wünschen uns nichts mehr als ein laues Lüftchen in der Nacht.
Wir haben für die nächsten Tage ein kleines Inselshopping geplant. Lefkada, Kefalonia, Zakynthos. Bei der Planung gestern Abend wurde uns jedoch bewusst, dass dies nur klappt, wenn wir eine Schlüsselstelle heute überwinden. Denn es gibt einen ca. 5 km langen Tunnel, der unters Meer führt (Oceantunnel) und für Radler und viele andere Fahrzeuge gesperrt ist.

Die Alternative für uns wäre ein Umweg von über 200 km gewesen ohne Campingplätze. Wir hatten zwar einen Plan B in der Tasche, aber auch den Ehrgeiz, durch den Tunnel zu kommen. In den Radlforen wird vor windigen Transportunternehmen gewarnt, aber auch von einigen hilfsbereiten Mitarbeitern der Straßenmeisterei berichtet. So haben wir die Tunnelaufsicht ausfindig gemacht und aufgesucht und uns erkundigt, ob es für unserer spezielles Gespann eine Möglichkeit gibt, den Tunnel zu passieren. Und dann begann das Abenteuer. Wir sollen Vorfahren bis zu Tunneleinfahrt , unmittelbar vor der Videoüberwachung und dort warten. Dann fuhr ein Lieferwagen von der Straßenmeisterei vor. Wir wurden darüber belehrt, dass man uns helfen würde, jedoch ein paar Spielregeln zu beachten seien. Kein Photo oder Video damit diese Lösung/ Leistung nicht weiter publik wird, wir mussten selber unser Gespann einladen ( was uns immer am liebsten ist😉), wir mussten während der Fahrt hinten im Transportraum bei unserem Radl bleiben.

Gesagt getan, abpacken, abkoppeln, einladen, uns einladen ( die Anweisung vom Fahrer: stay as save as you can – es gab aber eine offene Scheibe zur Fahrerkabine) und dann ging es rein in den Tunnel und nach den 5 km wurden wir hinter der Mautstrecke wieder rausgelassen. Und die Ironie ist, dass uns das noch nicht einmal etwas gekostet hat. Doch für uns war klar ein dickes Dankeschön und ein Trinkgeld für den Fahrer war unbedingt angebracht. Aufsatteln, ankuppeln und es ging schnurstracks Richtung Lefkada 😁.
Auf der Insel gab es dann viele Höhenmeter zu überwinden. Gepaart mit der enormen Hitze kamen wir mit der Flüssigkeitsaufnahme kaum noch nach. Wir starten immer mit mindestens 4 Liter am Fahrrad und spätestens wenn wir 2,5 Liter unterschreiten gibt es Nachschub. Das klappt hier in Griechenland jedoch ziemlich gut, da wirklich an jeder Ecke zumindest ein kleiner Laden mit gekühlten Getränken ist.
Dennoch hat uns heute die Hitze, der fehlende erholsame Schlaf und die vielen Höhenmeter unsere Energie geraubt und wir sitzen nun satt aber total müde vorm Zelt und schicken noch ein Stoßgebet an den Windgott 😂.
Und morgen um 10 Uhr geht es unweit von unserem Campingplatz weiter mit der Fähre nach Kefalonia.