Tag 71/10, Mlini – Zuljana

Das wichtigste zuerst: es rollt wieder!!!

Aber was für ein Wechselbad der Gefühle am gestrigen Mittwoch. Der Reihe nach:

Wir hatten uns überlegt den weiteren Wartetag auf das Bedienelement mit einem Strandtag zu verbringen. Nachdem uns jedoch eine Nachricht aus Deutschland von einem kompetenten Fahrradschrauber erreichte ( an dieser Stelle schon mal ein riesiges Dankeschön, Uli von „mainvelo“ für die treffsichere Diagnose und die präzise Beschreibung der möglichen Fehlerbehebung und Dir, Juliane, für die Kontaktherstellung), dass das neue Bedienelement wahrscheinlich nicht die Lösung sei und uns weiterhin sehr konkrete andere Möglichkeiten beschrieben wurden, war es mit unserer inneren Ruhe dahin 🤭. So saßen wir erneut am Strand, diskutierten alle Möglichkeiten durch und kamen zu dem Ergebnis doch nochmal den tollen griechischen Fahrradschrauber anzurufen, ihm das Problem und die mögliche Lösung zu erklären und ob er aus der Entfernung meine, uns helfen zu können wenn wir wieder nach Griechenland kommen. Dies wurde in einem super freundlichen Telefonat von ihm bejaht, jedoch stellte er die verständliche Gegenfrage, ob der Aufwand nicht ziemlich hoch sei (mit der Fähre von Dubrovnik nach Bari (Italien)und dann mit der Fähre von Bari nach Igoumenitsa (Griechenland)- also 2-3 ganze Tage und viel Geld gehen da locker drauf). Aber, dazu waren wir bereit, denn wir möchten unbedingt unsere Reise gemeinsam beenden und Rüdigers runden Geburtstag nächste Woche zusammen verbringen. Also ging es wieder mit dem Bus nach Dubrovnik um ein Ticket fur de Fähre zu kaufen und anschließend wollten wir uns Gedanken machen, wie wir mit unserem Anhänger und unserem ganzen Gepäck (und das ohne Pino)  die gut 12 Kilometer zum Hafen kommen. Froh, endlich wieder selber ins Handeln zu kommen, sind wir am Hafen angekommen und … unser Optimismus sackte mit einem Mal ins Bodenlose. Wir haben den Aushang immer und immer wieder gelesen und es stand immer wieder das gleiche drauf: „der Fährverkehr zwischen Dubrovnik und Bari ist vom 8.7 bis 17.07 eingestellt aufgrund einer defekten Fähre. 🥴

Das mussten wir erst einmal verdauen. 

So blieb uns nichts anderes übrig, als zu unserem Fahrradschrauber in Dubrovnik zu gehen, zu dem wir keinen rechten Zugang fanden, und uns zu erkundigen ob es schon Neuigkeiten gab und ihm die Informationen aus Deutschland weiterzugeben mit der Frage diese Möglichkeiten auszuprobieren.

Er empfing uns mit der Nachricht, dass die Lieferung des Steuergeräts inzwischen heute angekommen sei, er es schon ausprobiert hätte, aber bedauerlicherweise musste auch er feststellen, dass es nicht die Lösung war.  Er bot an, am nächsten Tag auf Fehlersuche zu gehen. Froh über seinen plötzlichen Ehrgeiz blieb uns dennoch wieder einmal nichts übrig, als zum Campingplatz zurückzufahren und zu warten.

Ja, und manchmal passieren Dinge zwischen Himmel und Erde die sind einfach nicht zu erklären. Gegen 19:30 Uhr rief er an und sagte „I fixed your bike“ und er sei nun eh mit dem Auto unterwegs und könne uns auf dem Rückweg mit in die Stadt nehmen um Pino abzuholen 😃. Dass wir uns natürlich irre, irre gefreut haben und es  kaum glauben konnten ist ganz außer Frage. Was uns jedoch obendrein besonders freut, ist, dass dieser Fahrradschrauber, der bei unserer ersten Begegnung auf die Frage was können wir tun, in einem überheblichen, gelangweilten Ton “ lay down and cry“ sagt, selber so stolz und froh war, das Problem gelöst zu haben und auf einmal so interessiert an unserer Reise und unserem Radl war, dass er bei unserer Abfahrt noch Photos und Videos von uns machte. 

So voller Glück schwebten wir mit Pino durch die stürmische Nacht und uns war klar, heute geht es in aller Herrgottsfrühe weiter.

So hielt heute der Adrenalinschub an und wir sind gute 90 km weiter in Richtung Split geradelt, endlich wieder aus der Großstadt, der Hektik , dem Lärm entflohen in ein kleines Fischerdorf.

Nach oben scrollen